FW-HH: Gasaustritt in Firmengebäude sorgt für extrem gefährlichen Einsatz für die Feuerwehr Hamburg

  • veröffentlicht am 07.06.2019 11:06 Uhr
  • Polizeibericht

Hamburg (ots)

Hamburg Moorfleet, Technische Hilfe Explosionsgefahr (THE), 07.06.2019, 08:53 Uhr, Moorfleeter Deich

Am Freitagmorgen wurde die Feuerwehr Hamburg in einen Betrieb für Saatgutveredelung in Hamburg Moorfleet gerufen. Bei Kernbohrarbeiten war eine Gasleitung beschädigt worden und große Mengen Erdgas verteilten sich daraufhin in dem aus fünf Ebenen bestehenden Gebäude. Durch die Rettungsleitstelle wurde sofort die Alarmstufe "Technische Hilfeleistung mit Explosionsgefahr" ausgelöst. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehren, sowie Spezialkräften der Technik- und Umweltschutzwache wurden zu der Firmenadresse alarmiert. Als die Einsatzkräfte eintrafen, wurde die Gaszufuhr bereits von Gasnetz Hamburg für den gesamten Bereich abgeschiebert und somit geschlossen. Gas konnte nicht weiter ausströmen. Die Einsatzstelle wurde aufgrund der Explosionsgefahr weiträumig abgesperrt. Einsatzkräfte unter umluftunabhängigem Atemschutz gingen in das Gebäude vor, um Messungen über Höhe der Gaskonzentration durchzuführen. Die Messungen ergaben, dass gerade im Kellerbereich des Gebäudes die Gaskonzentration so hoch war, dass die obere Explosionsgrenze des Gas-Luft-Gemischs überschritten war. Das bedeutet, dass so viel Gas ausgetreten war, dass mittlerweile zu wenig Luftsauerstoff vorhanden war, um das Gas-Luftgemisch entzünden zu können. Das Gas musste aus dem Gebäude entfernt werden. Dabei musste zwangsläufig der Explosionsbereich, also der Bereich, in dem das Gas-Luft-Gemisch zünd- und explosionsfähig ist, von der oberen Explosionsgrenze bis deutlich unter die untere Explosionsgrenze durchschritten werden. Für die Einsatzkräfte der Feuerwehr Hamburg eine extrem gefährliche Einsatzlage! Das Gebäude zur Saatgutaufbereitung erstreckte sich über fünf Geschossebenen mit einer Gesamthöhe von 25 Metern auf einer Grundfläche von 20 x 40 Metern und war mit Rohr- und Produktionsleitungen über die verschiedenen Ebenen durchzogen. Die Gaskonzentration konnte nur durch das Zusammenwirken von natürlicher Belüftung und speziellen, explosionsgeschützten Belüftungsgeräten der Technik- und Umweltschutzwache wirksam gesenkt werden. Durch permanente Messungen durch mehrere Trupps unter umluftunabhängigem Atemschutz im Gebäude, durch den Umweltdienst und die Analytische Taskforce der Feuerwehr Hamburg, sowie Gasnetz Hamburg wurde das Gebäude, auf Gaskonzentrationen kontrolliert. Diese wurden im Einsatzverlauf in den fünf Gebäude-Ebenen stetig geringer, da die Belüftung deutlich wirkte. Schwierig war die Belüftung innerhalb der Produktionsanlage, die sich durch das Gebäude zog. In dieser hatte sich ebenfalls Gas gesammelt, Revisionsöffnungen aber waren nur vereinzelt vorhanden. Da von der vorhandenen Gaskonzentration in der Anlage keine Explosionsgefahr mehr ausging, sie war unterhalb der unteren Explosionsgrenze gesunken, wurde ein Nutzungsverbot bis nach Pfingsten ausgesprochen, um auch Restmengen durch natürliche Be- und Entlüftung entweichen zu lassen. Gasnetz Hamburg wird die Anlage zusätzlich regelmäßig kontrollieren. Danach muss ein Sachverständiger die Anlage erneut überprüfen, um einen dann wieder sicheren Betrieb zu ermöglichen. Der Einsatz der Feuerwehr Hamburg dauerte insgesamt über vier Stunden.

Eingesetzte Kräfte: 1 Löschzug der Berufsfeuerwehr, 1 Freiwillige Feuerwehr, 1 Führungsdienst (B-Dienst), 1 Umweltdienst, 1 Analytische Taskforce, 3 Wechselladerfahrzeuge mit den Abrollbehältern Pulver, Schaum und Hafen, 1 Gerätewagen Rüst 2, insgesamt 36 Einsatzkräfte

Rückfragen bitte an:

Feuerwehr Hamburg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Jan Ole Unger
Telefon: 040/42851 51 51
E-Mail: presse@feuerwehr.hamburg.de
www.feuerwehr.hamburg.de

Original-Content von: Feuerwehr Hamburg, übermittelt durch news aktuell

Ähnliche Polizeiberichte aus Hamburg

Hol dir unsere App für zusätzliche Feuerwehrberichte und Polizeiberichte aus allen Medien!

Download