POL-HH: 180608-1. Kontrollgruppe "Autoposer" stellt acht Fahrzeuge sicher

  • veröffentlicht am 08.06.2018 08:06 Uhr
  • Polizeibericht

Hamburg (ots) - Zeit: 07.06.2018, 13:00 bis 22:00 Uhr Ort: Hamburger Stadtgebiet

Beamte der Kontrollgruppe "Autoposer" führten erneut zielgerichtete Maßnahmen durch und stellten insgesamt acht Fahrzeuge, die zum Teil erhebliche technische Veränderungen aufwiesen, sicher.

Insgesamt wurden folgende Verstöße festgestellt:

   -	1 x Verstoß gegen das Waffengesetz -	13 x Erlöschen der 
Betriebserlaubnis (davon acht Fahrzeugsicherstellungen) -	1 x 
Rotlichtverstoß -	2 x Handyverstöße -	4 x 
Verkehrsordnungswidrigkeiten (sonstige) -	3 x Verursachen von 
unnötigem Lärm -	10 x Fahrzeugmängel (z.B. Nichtmitführen 
erforderlicher Papiere, leichte technische Mängel) 

Im Besonderen kam es zu nachstehenden Sachverhalten:

Die zivilen Beamten der Kontrollgruppe "Autoposer" wurden gegen 14:30 Uhr in der Hafencity auf einen Pkw Chevrolet Corvette (436 PS) mit sehr lautem Fahrverhalten aufmerksam. Der 32-jährige deutsche Fahrer versuchte zunächst die Beamten bei der anschließend durchgeführten Fahrzeugüberprüfung durch Betätigung einer manuellen Klappensteuerung zu täuschen, konnte jedoch diese unzulässige Veränderung nicht vor den fachkundigen Polizisten verbergen. Eine Standgeräuschmessung ergab einen Wert von 111 Dezibel statt der für das Fahrzeug erlaubten 94 Dezibel. Neben der gesamtheitlich veränderten Abgasanlage waren auch die Rücklichter durch eine schwarze Folie abgedunkelt und die Spur mittels unzulässiger Distanzringe verbreitert. Dies führte zum Erlöschen der Betriebserlaubnis.

Am späten Nachmittag fiel in der Heinrich-Osterath-Straße ein 21-jähriger Deutscher mit seinem Pkw BMW 316i (102 PS) ebenfalls aufgrund seines enorm lauten Fahrgeräusches auf. Bereits auf den ersten Blick konnte festgestellt werden, dass das Fahrzeug umfänglich verändert wurde. Bei genauerer Überprüfung des Fahrzeugs stellten die Beamten Mängel fest, die zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führt. Bei diesen Mängeln handelt es sich z.B. um unzulässige Veränderungen der Frontscheinwerfer, großflächige Folierung der Frontscheibe und eine unzulässig veränderte Abgasanlage. Im Rahmen einer Standgeräuschmessung wurde ein Wert von 91 Dezibel ermittelt, obwohl für das Fahrzeug nur 81 Dezibel zugelassen waren.

Ebenfalls am Nachmittag wurde eine Harley Davidson Street Glide (87 PS) kontrolliert, nachdem der 31-jährige deutsche Fahrer die unteren Gänge im Bereich der Reeperbahn ausbeschleunigte und dadurch erheblichen Lärm verursachte. Da sich der polizeibekannte Fahrer unkooperativ und konspirativ verhielt, wurde er vor Ort aus Gründen der Gefahrenabwehr durchsucht. Hierbei wurde ein verbotenes Einhandmesser gefunden. Diesbezüglich wurde eine Strafanzeige wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz gefertigt. Bei der technischen Überprüfung des Motorrades wurde sodann eine Manipulation der Abgasanlage festgestellt. Statt der genehmigten 88 Dezibel im Standgeräusch ergab eine Vergleichsmessung einen Wert von 104 Dezibel. Aufgrund dessen wurde das Motorrad sichergestellt.

Noch während der Überprüfung der Harley Davidson näherte sich ein Pkw Mercedes SLK 320 (217 PS) der Kontrollstelle. Auch hier vernahmen die geschulten Beamten ein überhöhtes Fahrgeräusch, sodass auch in diesem Fall der Verdacht einer technischen Veränderung des Fahrzeugs entstand. Das Fahrzeug der 21-jährigen deutschen Fahrzeugführerin wurde daraufhin angehalten und überprüft und die Ursache für das laute Geräuschverhalten festgestellt. Der serienmäßige Endschalldämpfer wurde durch einen Zubehör-Endschalldämpfer ohne Zulässigkeitsnachweis ausgetauscht. Dies führte dazu, dass die genehmigten 87 Dezibel um neun Dezibel überschritten wurden. Auch hier erfolgte eine Sicherstellung.

Bei einer zielgerichteten Verkehrskontrolle einer Streifenbesatzung der Verkehrsstaffel Ost (VD 3) am frühen Abend wurde ein Pkw Mercedes CL 500 (387 PS) auf das Gelände der Verkehrsdirektion 3 in der Rennbahnstraße geleitet. Hier stellte ein hinzugerufenes Kontrollteam der Kontrollgruppe "Autoposer" dunkel beklebte Rücklichter und Manipulationen an der Abgasanlage fest. Es wurde mindestens der Mittelschalldämpfer entfernt. Dies führte zu einer Geräuschverschlechterung. Statt der erlaubten 84 Dezibel wurde ein Wert von 100 Dezibel ermittelt, sodass das Fahrzeug sichergestellt wurde.

Während einer Verkehrskontrolle am Abend in der Ottenser-Hauptstraße wurde einem 58-jährigen Deutschen die Weiterfahrt untersagt und eine Mängelmeldung aufgrund unerlaubt abgedunkelter Rücklichter an seinem Aston Martin Rapide S (560PS) ausgestellt. Noch bevor die Kontrolle beendet war, vernahmen die Beamten ein sehr lautes Fahrzeug im Bereich der Königsstraße. Als sie diesem sehr auffälligen Geräusch folgten, konnten sie dies einem Ford Mustang GT Cabriolet (304 PS) zuordnen und ihn vor dem Altonaer Rathaus stoppen. Bereits bei der ersten oberflächlichen Prüfung des Fahrzeugs stellten die Beamten fest, dass dieses Fahrzeug in diesem Zustand nicht für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen war. Neben sämtlich eingetönten Beleuchtungseinrichtungen wurden unzulässige Veränderungen im Bereich der Luftansaugung und der Abgasanlage festgestellt. Bei der Vergleichswertmessung überschritt der gemessene Wert von 105 Dezibel das zugelassene Standgeräusch von 86 Dezibel, was ebenfalls zu einer Sicherstellung des Fahrzeugs führte.

Kurze Zeit später wurde ein Pkw Bentley Continental GT (609 PS) mit sehr dunklen Rücklichtern in der Dratelnstraße festgestellt, angehalten und überprüft. Da sich der 30-jährige türkische Fahrer sehr unkooperativ verhielt und die Lasur so fachmännisch aufgetragen wurde, dass sie nicht vor Ort dokumentiert werden konnte, wurde die Sicherstellung des Pkw angeordnet. Durch die starke Abdunkelung strahlte kaum wahrnehmbares Licht nach hinten ab. Dies beeinträchtige die Verkehrssicherheit wesentlich und ließ die Betriebserlaubnis erlöschen.

Gegen 21:30 Uhr fuhr im Bereich Winterhude ein Pkw Mercedes CL 500 (387 PS) durch den Hamburger Stadtpark an einem zivilen Kontrollteam vorbei. Das viel zu laute Fahrgeräusch führte zu einer umfangreichen Verkehrskontrolle. Im Zuge dieser wurde festgestellt, dass durch eine Verbreiterung der Spur durch Distanzringe die fahrdynamischen Prozesse verändert wurden, ohne dass dies ein Prüfer für ordnungsgemäß erklärt hatte. Darüber hinaus wurde der Endschalldämpfer ausgetauscht, so dass sich das Fahrzeug viel lauter anhörte. Auch hier bestätigte eine Standgeräuschmessung die technischen Veränderungen und das Fahrzeug wurde sichergestellt.

Alle sichergestellten Fahrzeuge wurden durch einen amtlich anerkannten Sachverständigen überprüft.

Dieser Schwerpunkteinsatz wurde durch sieben Polizeibeamte der Kontrollgruppe "Autoposer Raser Tuner" der Polizei Frankfurt am Main begleitet.

Die Kontrollgruppe "Autoposer" wird auch in Zukunft Schwerpunkteinsätze durchführen, um Geschwindigkeitsüberschreitungen, das Verursachen von unnötigem Lärm und unzulässige technische Veränderungen zu ahnden.

Th.

Rückfragen bitte an:

Polizei Hamburg
Pressestelle
Evi Theodoridou
Telefon: +49 40 4286-56214
E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de
www.polizei.hamburg.de

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