POL-HH: 190926-3. Zeugenaufruf nach Trickbetrug zum Nachteil einer 59-Jährigen in Hamburg-Hausbruch
- veröffentlicht am 26.09.2019 11:09 Uhr
- Polizeibericht
Hamburg (ots)
Tatzeit: 25.09.2019, 12:30 Uhr Tatort: Hamburg-Hausbruch, Rehrstieg
Die Polizei fahndet nach zwei bislang unbekannten Frauen, die gemeinsam als sogenannte "Wunderheilerinnen" auftraten und mit dieser Masche eine 59-jährige Frau um ihr Geld gebracht hatten. (Siehe auch Warnung vor Betrug durch falsche Heilerinnen 190830-5.)
Zwei Frauen im geschätzten Alter zwischen 40 und 45 Jahren verwickelten eine 59-Jährige in ein Gespräch. Hierbei gaben sie vor, heilende Kräfte zu haben. Bei der 59-Jährigen hätten sie eine "schlechte" Aura festgestellt. Der Geschädigten wurde mitgeteilt, dass sie diese Aura durch Gebete säubern könne. Auch das Geld der Geschädigten würde zur "schlechten" Aura beitragen und könne ebenfalls gesäubert werden.
Die überzeugend wirkenden Tatverdächtigen brachten die Geschädigte dazu, sie zunächst mit an die Wohnanschrift zu nehmen, später einen vierstelligen Betrag von ihrer Hausbank abzuheben und diesen dann zu übergeben.
Die Frauen waren offenbar derart überzeugend, dass sie die Geschädigte sogar dazu brachten, Wasser mithilfe von Löffeln in eine Plastikflasche zu füllen. Diese trank sie dann bei der Geldübergabe aus, wodurch die Wirkung der Heilung offenbar unterstützt werden sollte.
Die Geldübergabe fand im Rehrstieg im Bereich eines Spielplatzes statt. Hier wickelten die Täterinnen das Geld in ein Tuch ein, anschließend machten sie "verschwörende" Bewegungen und sprachen "Gebete".
Die Geschädigte erhielt das Bündel nun, angeblich mit dem Geld, zurück und wurde aufgefordert, dieses zugunsten der "heilenden" Wirkung mehrere Tage unter dem Kopfkissen aufzubewahren und vor allem mit niemandem darüber zu sprechen.
Die Tatverdächtigen entfernten sich anschließend.
Als die Geschädigte zu Hause zur Ruhe kam, öffnete sie das Bündel und stellte fest, dass es anstatt ihres Geldes nur wertloses Papier enthielt.
Anschließend verständigte sie die Polizei.
Die Täterinnen können wie folgt beschrieben werden:
Täterin 1
- osteuropäisches Erscheinungsbild - 40 - 45 Jahre - 170 cm - kräftige Figur - braune HaareBekleidung:
- dunkle Hose - weißer Pullover - weiße Jacke - schwarzer SchalTäterin 2
- osteuropäisches Erscheinungsbild - 40 - 45 Jahre - 155 - 160 cm - schlanker als Täterin 1 - blonde schulterlange HaareBekleidung:
- schwarze Hose mit grauen Streifen - olivfarbener Mantel - lila SchuheZeugen, die Hinweise zu der Täterin geben können, werden gebeten, sich beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg unter der Rufnummer 040/ 4286-56789 oder einer Polizeidienststelle zu melden.
Die weiteren Ermittlungen führt das für die Region Harburg zuständige Landeskriminalamt (LKA 181).
Die Polizei informiert und rät:
Betrüger sind ausgesprochen kreativ, wenn es darum geht, an das Geld ihrer Opfer zu gelangen. Die gewählten Szenarien setzen die Opfer häufig unter Druck, sodass das Bauchgefühl ausgeschaltet wird und das Opfer "wie unter Zwang" handelt. Zusätzlich arbeiten sie mit den unterschiedlichsten Ablenkungsmanövern.
- Fragen Sie sich: Ist es realistisch, was da behauptet wird? - Machen Sie auf sich aufmerksam und bitten Sie ggf. andere um Hilfe. - Informieren Sie eine Person Ihres Vertrauens und besprechen Sie, mit welchem Anliegen der oder die unbekannten Personen Sie angesprochen haben. - Seien Sie misstrauisch, hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und lassen Sie sich in keinem Fall unter Druck setzen! - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Ihnen unbekannte Personen. - In allen Fällen gilt: Rufen Sie beim kleinsten Verdacht die 110 an.Ri.
Rückfragen bitte an:
Polizei Hamburg
Daniel Ritterskamp
Telefon: 040 4286-56208
E-Mail: daniel.ritterskamp@polizei.hamburg.de