POL-HH: 200206-2. Schlag gegen international agierende Kfz-Aufbrecher

  • veröffentlicht am 06.02.2020 09:02 Uhr
  • Polizeibericht

Hamburg (ots)

Tatzeitraum: Mai 2019 bis Ende Januar 2020 Tatorte: Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern

Nach einer Serie von mindestens 140 Kfz-Aufbrüchen in Norddeutschland: Vier Tatverdächtige einer international agierenden mutmaßlichen Bande sitzen in Untersuchungshaft. Ein weiterer Tatverdächtiger wird international gesucht.

Bereits seit Mai vergangenen Jahres wurde gegen die mutmaßliche Bande von Kfz-Aufbrechern ermittelt. Deren Mitglieder stehen in Verdacht, in großem Stil Autos aufgebrochen und dabei erbeutete hochwertige Kfz-Teile ins Ausland verbracht zu haben. Dort dürfte jeweils zeitnah ein Weiterverkauf der Beute erfolgt sein.

Der Ermittlungskomplex wurde gemeinsam von Beamten der Fachdienststelle für deliktsübergreifende Organisierte Kriminalität (LKA 63) und Beamten des Wandsbeker Fachdezernats für Kfz-Delikte (LKA 152) bearbeitet. Frühzeitig erfolgte bei den Ermittlungen ein Schulterschluss mit der litauischen Polizei.

Die Hamburger Ermittler haben ihren Fokus dabei nur nicht auf in Hamburg erfolgte Kfz-Aufbrüche gelegt. Sämtliche Taten der benachbarten Bundesländer, bei denen ein Zusammenhang angenommen werden konnte, wurden ebenfalls zur Bearbeitung übernommen und beigezogen.

Die Ermittler der Polizei rechnen der Serie derzeit mindestens 140 Autoaufbrüche in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern zu, wobei es die Täter dabei insbesondere auf BMW-Fahrzeuge abgesehen hatten. Der Großteil dieser Taten ereignete sich in Hamburg (60x) und Schleswig-Holstein (58x), ein kleinerer Teil entfällt auf Niedersachsen (18x) und Mecklenburg-Vorpommern (5x).

Durch die umfangreichen Ermittlungen gehen die Ermittler von fünf Bandenmitgliedern aus. Die fünf Litauer im Alter von 26 bis 30 Jahren dürften die Taten in wechselnder Zusammensetzung und unterschiedlicher Tatbeteiligung begangen haben.

Der durch die Aufbrüche entstandene Gesamtschaden beläuft sich auf etwa 750.000 Euro, rund 380.000 Euro davon entfallen auf den Wert der erbeuteten Kfz-Teile.

Aufgrund der Ermittlungsergebnisse erwirkte die Staatsanwaltschaft Hamburg sowohl Durchsuchungsbeschlüsse als auch Haftbefehle gegen alle Männer.

Ebenfalls in enger Kooperation mit der litauischen Polizei erfolgte Ende Januar ein konzertierter Aufschlag zur Verhaftung der Tatverdächtigen. Hierbei wurden drei von ihnen (26, 29, 30) in Vilnius und Kaunas in Litauen, einer von ihnen (30) in einem Motel in Hamburg-Hamm verhaftet. Nach dem fünften Tatverdächtigen wird international mit Hochdruck gefahndet.

Die Durchsuchungen in Hamburg und Litauen führten zur Sicherstellung umfangreicher Beweismittel. In Hamburg wurden neben dem Motel in Hamm auch zwei Wohnungen in Lohbrügge und Wandsbek durchsucht, die von der mutmaßlichen Bande in jüngerer Vergangenheit für den Aufenthalt in Hamburg offenbar temporär angemietet und als Unterschlupf genutzt worden waren. In dem Motel stellten die Ermittler mehrere Lenkräder und Steuergeräte sicher, die aus aktuellen Aufbruchstaten stammen dürften, bei den Durchsuchungen in Litauen insbesondere schriftliche Unterlagen und Speichermedien.

Die Zuordnung des mutmaßlichen Diebesguts und die Auswertung der sichergestellten Gegenstände dauern an.

Abb.

Rückfragen bitte an:

Polizei Hamburg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Florian Abbenseth
Telefon: +49 40 4286-56213
E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de

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