POL-HH: 201209-3. Vollstreckung eines Haftbefehls nach Betrug und Tierschutzdelikten mit Hundewelpen in Hamburg-Billstedt

  • veröffentlicht am 09.12.2020 11:12 Uhr
  • Polizeibericht

Zeit: 08.12.2020, 15:00 Uhr Ort: Hamburg-Billstedt, Rodeweg

Die für Tierschutzdelikte zuständige Fachdienststelle (WSP 51) hat nach intensiven Ermittlungen gestern Nachmittag einen 33-jährigen Deutschen verhaftet. Der Mann steht im Verdacht, unter falschen Angaben Hundewelpen an Käufer abgegeben zu haben.

Bereits Anfang des Jahres geriet der 33-Jährige in den Fokus der Ermittler der Wasserschutzpolizei. Der Mann hatte über Anzeigen in einem Internetverkaufsportal Hundewelpen zum Verkauf angeboten. Hierbei machte er wissentlich falsche Angaben sowohl zu der Herkunft als auch zum Pflege- und Gesundheitszustand der Tiere. Die jeweiligen Verkaufshandlungen erfolgten häufig konspirativ vor fremden Häusern, Wohnungen oder "aus dem Kofferraum" ohne Kaufvertrag.

In diversen Fällen wurde beim Annoncieren und auch in Korrespondenz mit den jeweiligen Käufern wahrheitswidrig angegeben, dass die Welpen acht Wochen oder älter seien. Die Beamten arbeiteten während der Ermittlungen eng mit den zuständigen Amtsveterinären zusammen. Nach tierärztlichen Erkenntnissen kann sich bei einer zu frühen Trennung der Welpen vom Muttertier das Immunsystem noch nicht stabil aufbauen. Somit besteht die Gefahr, dass die Welpen unter anderem an dem sogenannten Parvovirosevirus erkranken. In mehreren Fällen verstarben die vom 33-Jährigen verkauften Hunde trotz tierärztlicher Behandlung wenige Tage später beim Käufer.

Die Staatsanwaltschaft Hamburg erwirkte aufgrund der Erkenntnisse beim Amtsgericht Hamburg sowohl einen Haftbefehl für den 33-Jährigen als auch einen Durchsuchungsbeschluss für dessen Wohnung in Billstedt.

Gestern wurde der Mann verhaftet und der Untersuchungshaftanstalt Hamburg zugeführt.

Im Rahmen der Durchsuchung wurden diverse Beweismittel sowie Dopingmittel und neun sogenannte Eppendorfer Gefäße mit Kokain aufgefunden und sichergestellt.

Die Ermittler prüfen nun, ob der 33-Jährige für weitere Taten verantwortlich ist.

Die Polizei bittet in dieser Sache auch dringend um Beachtung der Hinweise der Verbraucherschutzbehörde Hamburg und der Verbraucherzentrale Hamburg.

Die Verbraucherschutzbehörde hatte am 2. Dezember 2020, 13:00 Uhr mit folgender Pressemitteilung vor unseriösen Tierhändlern gewarnt: www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/14701780/2020-12-02-bjv-verbraucherschutzbehoerde-warnt-vor-unserioesen-tierhaendlern/

Die Verbraucherzentrale Hamburg informiert zudem auf der folgenden Internetseite in Sachen Hundekauf und führt Indizien für "illegalen" Welpenhandel auf. www.vzhh.de/themen/einkauf-reise-freizeit/weihnachten-hund

Ri.

Rückfragen der Medien bitte an:

Polizei Hamburg
Daniel Ritterskamp
Telefon: 040 4286-56208
E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de

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