POL-HH: 220215-2. Zwei mutmaßliche Trickbetrügerinnen in Hamburg-St. Pauli vorläufig festgenommen

  • veröffentlicht am 15.02.2022 12:02 Uhr
  • Polizeibericht

Hamburg (ots)

Zeit: 08.02.2022, 11:10 Uhr

Ort: Hamburg-St. Pauli, Kleine Seilerstraße

Fahnder des für Trickbetrug zuständigen Landeskriminalamts 43 (LKA 43) haben letzte Woche Dienstag zwei Frauen in Hamburg-St. Pauli vorläufig festgenommen. Die beiden Polinnen stehen im Verdacht, Senioren durch sogenannte "Schockanrufe" um ihr Erspartes gebracht zu haben.

Nach mehrmonatigen Ermittlungen konnten die Kriminalbeamten die beiden 33- und 35-jährigen, offenbar durch Europa reisenden Frauen letzte Woche im Bereich St. Pauli lokalisieren und vorläufig festnehmen. Sie sind verdächtig, zusammen mit bislang unbekannten Mittätern Mitte November 2021 einen versuchten Betrug zum Nachteil eines 81-jährigen Mannes in Hamburg-Nienstedten und Mitte Januar 2022 drei vollendete Taten zum Nachteil einer 84-Jährigen in Sasel, eines 80-Jährigen in der Hamburger Neustadt und eines 81-Jährigen in Bramfeld begangen zu haben. Bei den drei Tatvollendungen erbeuteten die Frauen nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen insgesamt mehr als 100.000 Euro. Die Betrugsmasche "Schockanruf" funktioniert, indem ein(e) Anrufer(in) die Notlage eines Familienmitglieds des/der Angerufenen vortäuscht, wie beispielsweise einen verursachten schweren Verkehrsunfall. Zur Abwendung der Untersuchungshaft müsse nun eine Kaution, häufig in Höhe mehrerer zehntausend Euro gezahlt werden. Die Angerufenen sollen das Geld regelhaft in bar an vor Ort erscheinende Abholer(innen) übergeben.

Die beiden Polinnen waren bereits Mitte November 2021 im unmittelbaren Umfeld des Tatorts in Nienstedten aufgefallen und ihre Personalien polizeilich festgestellt worden. Da die Beamten ihnen seinerzeit jedoch keine Tatbeteiligung nachweisen konnten, verblieben sie auf freiem Fuß.

Am Dienstag führten die Ermittler der Fachdienststelle die Frauen aufgrund der zwischenzeitlich erlangten Erkenntnisse einem Haftrichter zu, der Haftbefehle gegen sie erließ. Die Ermittlungen, insbesondere zu den bislang noch unbekannten Mittätern dauern an. Außerdem werden Zusammenhänge zu weiteren in Hamburg und im übrigen Bundesgebiet begangenen Taten mit der beschriebenen Vorgehensweise geprüft.

Die Polizei Hamburg rät in diesem Zusammenhang: - Geben Sie Fremden gegenüber (auch telefonisch) keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.

- Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen. - Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehenden Personen. - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen oder deponieren es für sie. - Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110. - Sind Sie bereits Opfer eines Trickbetrugs geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen. - Bewahren Sie Ihre Wertsachen, beispielsweise höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände, nicht zu Hause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.

Ka.

Rückfragen der Medien bitte an:

Polizei Hamburg
Nina Kaluza
Telefon: 040 4286-56212
E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de

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