POL-HH: 190101-1. Silvesternacht in Hamburg

  • veröffentlicht am 01.01.2019 11:01 Uhr
  • Polizeibericht

Hamburg (ots) - Stand: 01.01.2019, 11:00 Uhr

Anlässlich der Silvesterfeierlichkeiten hielten sich in der Spitze etwa 50.000 Besucher im Vergnügungsviertel St. Pauli auf.

An der Binnenalster hielten sich überwiegend im Bereich des Alsteranlegers, am Jungfernstieg sowie am Ballindamm ca. 10.000 Personen auf. Ab 00:20 Uhr verließen erste Besuchergruppen den Bereich und nutzen überwiegend öffentliche Verkehrsmittel in Richtung St. Pauli.

Im Bereich Landungsbrücken hielten sich ebenfalls bis zu 10.000 Personen auf. Die Ponton-Anlagen wurden wegen des hohen Besucheraufkommens ab 23:15 Uhr temporär gesperrt und die Durchfahrt für alle U- und S-Bahnen am Bahnhof Landungsbrücken ab 23:30 Uhr ebenfalls kurzzeitig veranlasst. Die ersten Abwanderungen setzten auch hier gegen 00:20 Uhr ein.

Im Bereich St. Pauli war ein starker Besucherzustrom ab 00:20 Uhr zu verzeichnen, sodass in der Straße Große Freiheit ein kontrollierter Zugang für den Fußgängerverkehr veranlasst wurde. Darüber hinaus wurden durch die eingesetzten Polizeikräfte niedrigschwellig Maßnahmen wie Personenüberprüfungen sowie Erteilen von Platzverweisen und Aufenthaltsverboten getroffen.

Dadurch konnten eine Überfüllung der Großen Freiheit und die Gefahr einer Vielzahl damit einhergehender Straftaten weitgehend unterbunden werden.

Nach derzeitigem Sachstand wurden insgesamt in den drei Bereichen 118 Strafanzeigen (darunter bis zum Einsatzende um 06:00 Uhr bislang neun Strafanzeigen wegen Beleidigung auf sexueller Basis) gefertigt. Es wurden 321 Personen überprüft, gegen 223 Personen erteilten Polizeikräfte einen Platzverweis. 16 Personen wurden in Gewahrsam genommen. Polizeibeamte nahmen darüber hinaus 20 Personen vorläufig fest, die nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Maßnahmen im polizeilichen Gewahrsam verblieben.

Von 22:55 Uhr bis 01:05 Uhr wurde eine angemeldete Versammlung in der Holstenglacis/Untersuchungsgefängnis zum Tenor "Solidarität mit den G20-Gefangenen und allen anderen Gefangenen!" mit 85 Teilnehmern störungsfrei abgehalten.

Nach Einschätzung der eingesetzten Polizeikräfte vor Ort befand sich unter den Feiernden ein hoher Anteil an jungen Männern, häufig auch mit Migrationshintergrund, die sich in größeren Gruppen an den genannten Örtlichkeiten aufhielten. Aus einigen dieser Gruppen heraus kam es immer wieder zu unsachgemäßer und damit gefährlicher Nutzung von Pyrotechnik. Ebenfalls registrierten die Kräfte einen vermehrten Einsatz von Schreckschusspistolen. Dies führte zu wiederholtem und konsequentem Einschreiten der Polizei, insbesondere im Bereich der Binnenalster.

Durch einen solchen unsachgemäßen Gebrauch ist im Bereich der Binnenalter ein sechsjähriges Mädchen im Gesicht verletzt worden. Es wurde im Beisein der Eltern in ein Krankenhaus eingeliefert.

Darüber hinaus wurden zwei Polizeibeamte mit Feuerwerksraketen beschossen und dadurch leicht verletzt.

Sonstige Silvester-Einsatzanlässe:

Gegen 00:15 Uhr wurde in der Trommelstraße von einem bislang unbekannten Täter mittels einer Schusswaffe ein Fensterrahmen eines Wohnhauses beschossen Der unbekannte Täter flüchtete unerkannt. Verletzt wurde niemand.

Um 00:49 Uhr wurde eine Frau nach unsachgemäßem Zünden eines offenbar illegalen pyrotechnischen Gegenstandes im Bereich der Silbersackstraße am Kopf sowie an den Beinen so stark verletzt, dass eine notärztliche Behandlung notwendig war.

Um 04:32 Uhr betrat ein maskierter Mann in der Simon-von-Utrecht-Straße ein Hotel und forderte unter Vorhalt einer Schusswaffe Bargeld von einem Angestellten. Als dieser in einen Hinterraum flüchtete, verließ der Täter das Hotel, ohne Beute erlangt zu haben. Der Täter kann wie folgt beschrieben werden:

   -	männlich -	ca. 20 Jahre alt -	ca. 165 cm groß -	Dreitagebart -	
dunkle Oberbekleidung -	graue Jeans -	weiße Turnschuhe 

Der Kriminaldauerdienst (LKA 26) hat die ersten Ermittlungen übernommen. Zeugen, die Hinweise auf den unbekannten Täter geben können, werden gebeten, sich beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg unter der Rufnummer 040/4286-56789 zu melden.

In Hamburg-Schnelsen wurden um 01:47 Uhr im Graf-Johann-Weg zwei Müllcontainer durch dreißig bis vierzig Personen auf die Straße geschoben und in Brand gesetzt. Die hierauf eingesetzten Feuerwehr- und Polizeikräfte wurden während der Löscharbeiten mit Pyrotechnik beworfen. Darüber hinaus wurde ein Schuss auf einen Streifenwagen aus einer Gruppe von drei bis vier Personen abgefeuert. Im Rahmen der Sofortfahndung konnten zwei Personen angetroffen und eine Schreckschusswaffe sichergestellt werden. Der Kriminaldauerdienst übernahm die Ermittlungen, die derzeit noch andauern.

Zwischen 21:00 Uhr und 06:00 Uhr rückte die Polizei zu 1.228 Einsätzen aus.

Th.

Rückfragen bitte an:

Polizei Hamburg
Pressestelle
Evi Theodoridou
Telefon: +49 40 4286-56214
E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de
www.polizei.hamburg

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