POL-HH: 190729-2. Haftbefehl nach versuchtem Trickbetrug durch falsche Polizeibeamte

  • veröffentlicht am 29.07.2019 06:07 Uhr
  • Polizeibericht

Hamburg (ots)

Tatzeit: 23.07.2019, 10:15 Uhr bis 16:05 Uhr Tatort: Hamburg-Rissen

Trickbetrug durch falsche Polizeibeamte: Gegen einen am Dienstag vergangener Woche vorläufig festgenommenen Tatverdächtigen erging Haftbefehl. Der Mann wollte einem Senioren einen höheren Geldbetrag abnehmen.

Am Dienstagvormittag meldete sich ein angeblicher Polizeibeamter telefonisch bei dem 72-jährigen Geschädigten und berichtete von Einbrüchen in der Nachbarschaft. Ein angeblicher Kollege ergänzte, bei den festgenommenen Tätern seien die persönlichen Daten des 72-Jährigen gefunden worden. Als der Mann sich dann nach dessen Ersparnissen erkundigte, äußerte der 72-Jährige sein Misstrauen. Sodann wurde er aufgefordert, während des laufenden Telefonats den Polizeinotruf anzuwählen. Nach einem Piepton übernahm dann ein weiterer angeblicher Polizeibeamter des angeblich "echten" Polizeinotrufs das Gespräch. Dieser teilte mit, die vorherigen Anrufer seien falsche Polizeibeamte gewesen und müssten nun als solche überführt werden. Der 72-Jährige sollte als Lockvogel agieren und wurde hierzu noch an einen angeblichen Psychologen weitergereicht, der ihm entsprechende Verhaltenstipps gab. Im weiteren Verlauf ging der 72-Jährige dann zu seiner Hausbank und hob dort einen höheren Bargeldbetrag ab. Die Telefonverbindung zu den Tätern bestand durchgängig, auch während der Abhebung des Geldes.

Nach der Geldabhebung kam es zu einer Verbindungsstörung, woraufhin das Gespräch unterbrochen wurde. Diese Situation nutzte der 72-Jährige und rief selbstständig beim Polizeinotruf an.

Nachdem die Beamten ihn über die Betrügermasche aufgeklärt hatten, begaben sich Zivilfahnder des Polizeikommissariats 26 sofort zu dessen Wohnanschrift.

Am Nachmittag erschien zur Übernahme des abgehobenen Geldes schließlich ein Mann an der Anschrift des Geschädigten, den die Fahnder daraufhin vorläufig festnahmen. Bei ihm handelt es sich um einen polizeibekannten 49-jährigen Deutschen.

Einem Komplizen gelang es, unerkannt zu flüchten.

Ermittler der Fachdienststelle für Trickdiebstahl und Trickbetrug (LKA 433) übernahmen die weitere Sachbearbeitung. Sie veranlassten eine erkennungsdienstliche Behandlung des Tatverdächtigen und führten den aus polizeilicher Sicht dringend tatverdächtigen Mann einem Haftrichter zu. Dieser erließ am Mittwoch auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hamburg einen Haftbefehl.

Die weiteren Ermittlungen, insbesondere zu dem geflüchteten Komplizen und möglichen Hintermännern, dauern an.

Tipps und Hinweise der Polizei:

Wenn die Polizei Sie anruft, erscheint niemals die Rufnummer 110 im Display.

Polizeibeamte

- fordern Sie am Telefon nicht zur Über- bzw. Herausgabe von Geld oder Wertgegenständen auf. - befragen Sie am Telefon nicht zu persönlichen oder finanziellen Verhältnissen. Schon gar nicht befragen Polizeibeamte Sie zu Ihren Geldverstecken. - setzen Sie niemals unter Druck.

Sind Sie sich unsicher, legen Sie einfach den Hörer auf. Nur so werden Sie den Betrüger los. Aufzulegen ist in solchen Fällen nicht unhöflich, sondern wichtig!

Abb.

Rückfragen bitte an:

Polizei Hamburg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Florian Abbenseth
Telefon: +49 40 4286-56213
E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de

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