POL-HH: 200512-1. Ergebnisse eines Schwerpunkteinsatzes zur Bekämpfung der Unfallursachen Geschwindigkeitsüberschreitung und Aggressionsdelikte im Straßenverkehr
- veröffentlicht am 12.05.2020 06:05 Uhr
- Polizeibericht
Hamburg (ots)
Zeiten: a. 07.05.2020 - 09.05.2020, jeweils 15:00 bis 02:30 Uhr (ProViDa) b. 07.05.2020 - 09.05.2020, jeweils 14:30 bis 00:00 Uhr (mobile Radarfahrzeuge)
Ort: Hamburger Stadtgebiet sowie Bundesautobahnen
Unter der Führung der Verkehrsdirektion Süd (VD 4) wurden an mehreren Messorten stationär sowie mobil die Geschwindigkeitsüberschreitungen von insgesamt 3.849 Fahrzeugen erfasst und 104 Personen überprüft.
Gegen die 3.849 Fahrzeugführer leiteten die Beamten jeweils Ordnungswidrigkeitenverfahren ein. 500 Fahrzeugführer erwartet ein Fahrverbot.
a.
Die mit Mess- und Kamerasystemen ausgerüsteten ProViDa-Fahrzeugen (Proof-Video-Data) dokumentierten nachstehende Verstöße:
- 51 x Geschwindigkeitsüberschreitungen mit Fahrverbot - 2 x Fahren unter dem Einfluss von Betäubungsmittel - 4 x Fahren unter Alkoholeinfluss - 2 x Fahren ohne Fahrerlaubnis - 1 x Verstoß Pflichtversicherungsgesetz - 3 x missbräuchliche Benutzung eines Mobiltelefons während der Fahrt - 2 x Rotlichtmissachtung - 14 x technische Mängel oder Nichtmitführen erforderlicher PapiereAm 07.05.2020, um 18:40 Uhr befuhr die Besatzung eines ProViDa-Fahrzeugs die Andreas-Meyer-Straße und wurde von einem hinter ihr fahrenden Honda Jazz bedrängt und genötigt. Das Fahrzeug überholte den zivilen Funkstreifenwagen auf dem rechten Fahrstreifen und bremste diesen dann mehrfach aus. Gegen den 39-jährigen Fahrzeugführer wurde eine Strafanzeige wegen des Verdachts der Straßenverkehrsgefährdung gefertigt.
Um 19:48 Uhr wurde die Besatzung eines zivilen ProViDa-Fahrzeugs in der Cuxhavener Straße auf ein weißes Mercedes Benz Cabrio aufmerksam, das mehrfach stark beschleunigte. Kurz vor dem Baustellenbereich Waltershofer Straße lenkte der Führer des Cabrios sein Fahrzeug mehrfach während des Beschleunigens über beide Fahrstreifen und animierte so den Fahrer eines Mercedes AMG E 53, der schließlich an einer Rotlicht zeigenden Ampel neben ihm stand, zu einem "Blitzstart" mit weit überhöhter Geschwindigkeit. Der Mercedes AMG erreichte als erstes Fahrzeug den einspurigen Baustellenbereich (30 km/h), in dem der Gegenverkehr ohne bauliche Trennung ebenfalls einspurig durchgeführt wird. Im Bereich der Baustelle wurden die Fahrzeuge mit 97 km/h gemessen, am Ende der Baustelle sogar mit 135 km/h. In Höhe der Einmündung Försterkamp wurde der Mercedes AMG gestoppt. Der 39-jährige Fahrer des Pkw ist nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis. Diese wurde ihm bereits im Jahr 2013 entzogen. Der Mercedes AMG wurde an einen Berechtigten des ambulanten Pflegedienstes übergeben, auf den das Fahrzeug zugelassen ist. Der 19-jährige Fahrer des Mercedes Cabrio wurde ebenfalls kontrolliert. Sein Führerschein wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts des verbotenen Kraftfahrzeugrennens gemäß § 315d StGB ebenso wie sein Fahrzeug beschlagnahmt.
Um 20:00 Uhr stoppte die Besatzung eines ProViDa-Fahrzeugs in der Dratelnstraße in Wilhelmsburg einen 36-jährigen Fahrzeugführer, der sein Fahrzeug unter Einfluss von Amphetaminen führte. Bei der Durchsuchung des Pkw fanden die Beamten Marihuana, Ecstasy und etwa 140 Gramm Amphetamin. Gegen den Fahrzeugführer wurde die erkennungsdienstliche Behandlung angeordnet. Der Führerschein und die Betäubungsmittel wurden sichergestellt.
Am 08.05.2020, um 19:20 Uhr wurde bei einem britischen Pkw auf der BAB 1 eine deutliche Geschwindigkeitsübertretung festgestellt. Der Pkw passierte den Tunnel Moorfleet bei zulässigen 80 km/h mit 127 km/h. Im weiteren Verlauf befuhr er den Baustellenbereich bei erlaubten 60 km/h mit 107 km/h. Hierbei überholte er mehrere Fahrzeuge unerlaubt rechts. Nach dem Anhalten des Fahrzeuges wurde eine Sicherheitsleistung in Höhe von 540 Pfund eingezogen. Der Brite setzte seine Fahrt später fort.
Ein ProViDa-Motorrad wurde in der Gegenrichtung der BAB 1, Fahrtrichtung Süden, auf einen 32- jährigen Deutschen aufmerksam. Er fuhr in auffällig enthemmter Fahrweise und wurde im Verlauf der Verkehrskontrolle einem Drogenvortest unterzogen. Dieser reagierte positiv auf THC. Eine Blutprobe wurde entnommen. Die Weiterfahrt wurde untersagt.
Eine weitere Besatzung stellte im Bereich des Ruschwerder Hauptdeiches ein Motorrad fest, welches innerorts bei erlaubten 50 km/h mit bis zu 120 km/h unterwegs war.
Der 39-jährige deutsche Fahrer einer Ducati Scrambler, der im Ausland lebt, befuhr mit seinem siebenjährigen Sohn als Sozius die BAB 1 in Richtung Norden. Er überholte hier ein ziviles ProViDa-Fahrzeug mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit (vorläufige Geschwindigkeit über 160 km/h im 80 km/h-Bereich). Es wurde eine Sicherheitsleistung in Höhe von 1.225 Euro erhoben und wegen des gezeigten Verhaltens ein Bericht an das zuständige Jugendamt wegen des Verdachts der Kindeswohlgefährdung gefertigt.
Ein Pkw befuhr die Bundesstraße 75 mit überhöhter Geschwindigkeit. Der Fahrer fuhr bei zulässigen 60 km/h mit bis zu 140 km/h. Danach überholte der Fahrer unerlaubt rechts. Während der anschließenden Kontrolle stellten die Beamten Alkoholgeruch beim Fahrer fest. Ein Alkoholtest vor Ort ergab einen Wert von 1,57 Promille. Der Führerschein wurde sichergestellt, die Blutprobe später am Polizeikommissariat 44 entnommen.
Am 09.05.2020, um 18:35 Uhr wurde eine Besatzung der Kontrollgruppe "Autoposer" auf einen Dodge Ram aufmerksam, der deutlich zu laut war. Eine Überprüfung ergab, dass die Lärmemission den zulässigen Wert um das Dreifache überschritt und nicht zulässige Beleuchtungseinrichtungen verbaut waren. Das Fahrzeug wurde zur technischen Begutachtung durch einen Sachverständigen sichergestellt.
Um 21:38 Uhr überprüfte eine Besatzung einen Pkw-Fahrer, der auf der BAB 1 im Moorfleeter Tunnel bei erlaubten 80 km/h mit 164 km/h gemessen worden war. Ein Alkoholtest ergab einen Wert von 1,99 Promille. Der Führerschein wurde beschlagnahmt und der polnische Staatsangehörige leistete eine Sicherheitsleistung in Höhe von 300 Euro.
b.
Die Radarfahrzeuge erfassten folgende Geschwindigkeitsverstöße:
Bundesstraße 5, Höhe Anschlussstelle Billstedt Fahrtrichtung Osten - 2616 Ordnungswidrigkeiten, davon 319 x Fahrverbot
BAB 255, Baustellenbereich Fahrtrichtung Süden - 930 Ordnungswidrigkeiten, davon 121 x Fahrverbot
Horner Rampe - 78 Ordnungswidrigkeiten, davon 3 x Fahrverbot
Cuxhavener Straße - 130 Ordnungswidrigkeiten, davon 6 x Fahrverbot Die VD 4 wurde bei dem Schwerpunkteinsatz von Beamten der Verkehrsdirektionen Innenstadt / West (VD 2), Ost (VD 3) und des Polizei-Autobahn- und Bezirksreviers Ratzeburg unterstützt.
Die Polizei Hamburg wird auch weiterhin regelmäßig Kontrollen zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen durchführen.
Ri.
Rückfragen bitte an:
Polizei Hamburg
Daniel Ritterskamp
Telefon: 040 4286-56208
E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de