POL-HH: 211212-1. Schockanruf - Täter erbeuten Wertsachen in Hamburg-Blankenese - Zeugenaufruf

  • veröffentlicht am 12.12.2021 11:12 Uhr
  • Polizeibericht

Hamburg (ots)

Tatzeit: 09.12.2021, 15:30 - 17:45 Uhr

Tatort: Hamburg-Blankenese, Nähe Goßlers Park

Die Polizei fahndet nach einem bislang unbekannten Mann, der am Donnerstag im Zusammenhang mit einem Schockanruf Wertsachen im sechsstelligen Bereich erbeutete.

Nach bisherigem Stand der Ermittlungen hatte eine 81-Jährige zunächst einen Anruf einer weinenden Frau angenommen, die vorgab, die Enkelin der Seniorin zu sein. Unmittelbar danach übernahm ein angeblicher Polizeibeamter das Gespräch und schilderte ein Unfallszenario, nach dem die Enkelin einen tödlichen Unfall verursacht haben soll. Als nächstes redete ein angeblicher Pflichtverteidiger auf die Seniorin ein und gab vor, gegen die Zahlung von 200.000 Euro die Inhaftierung der Enkelin abwenden zu können. Als dies der Seniorin nicht möglich war, war der angebliche Rechtsanwalt auch mit einer Bezahlung in Form von Wertgegenständen einverstanden.

Die geschockte Seniorin packte einen Rucksack mit Schmuck, Münzen und Gold im Wert von über 100.000 Euro und händigte ihn an ihrer Wohnanschrift einem angeblichen Mitarbeiter der Gerichtskasse aus, der anschließend mit einem Pkw davonfuhr. Erst als das Telefonat beendet und die Seniorin zur Ruhe gekommen war, kamen ihr Zweifel und sie nahm Kontakt zu ihrer Enkelin auf. Anschließend verständigte sie die Polizei.

Der Täter, der die Wertsachen entgegengenommen hatte, wird wie folgt beschrieben:

- männlich - 30 - 40 Jahre - etwa 175 - 180 cm groß - stämmige Figur - rundes Gesicht - dunkle, leicht gekräuselte Haare - dunkle Kleidung - dunkle Mütze

Es ist nicht auszuschließen, dass sich der Täter vor der Übergabe der Wertsachen bereits im Umfeld des Goßlers Park bzw. den angrenzenden Straßenzügen aufgehalten hat.

Zeugen, die dort verdächtige Beobachtungen gemacht haben oder Hinweise zu dem Täter geben können, werden gebeten, sich beim Hinweistelefon der Polizei Hamburg unter der Rufnummer 040/ 4286-56789 oder einer Polizeidienststelle zu melden.

Die weiteren Ermittlungen führt die Fachdienststelle für Trickbetrug und Trickdiebstahl (LKA 431).

PRÄVENTIONSTIPPS DER POLIZEI HAMBURG:

Die Täter sind geschult und gehen äußerst geschickt vor. Oft werden Geld oder Wertsachen übergeben, obwohl die Geschädigten dabei ein mulmiges Gefühl haben.

Die Polizei rät: Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit! Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer immer dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.

Seien Sie auch misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte oder Bekannte wissen kann.

Lassen Sie sich auch bei einem angeblichen Notfall nicht unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen schon lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.

Sprechen Sie nicht über Ihre persönlichen oder finanziellen Verhältnisse und übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen.

Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahestehenden Personen.

Legen Sie beim geringsten Zweifel auf, rufen Sie die Polizei unter 110 oder Ihre örtliche Polizeidienststelle an. Lassen Sie sich nicht mit vollem Namen im Telefonbuch eintragen, denn die Täter suchen gezielt nach altmodisch klingenden Vornamen.

Auch Verwandte, Freunde und Nachbarn können helfen, solche Tate zu verhindern: Sprechen Sie schon im Vorfeld über die Möglichkeit solcher Anrufe und wie man darauf reagieren sollte.

Große Geldbeträge oder Wertsachen sollte nicht zu Hause aufbewahrt werden.

Sprechen Sie ungewöhnliche Beobachtungen an oder rufen Sie die Polizei.

Weitere Informationen sind auch unter diesem Link zu finden:

www.polizei.hamburg/falsche-polizeibeamte/11198172/schockanrufe-a/

Ri.

Rückfragen der Medien bitte an:

Polizei Hamburg
Daniel Ritterskamp
Telefon: 040 4286-56208
E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de

Ähnliche Polizeiberichte aus Hamburg

Hol dir unsere App für zusätzliche Feuerwehrberichte und Polizeiberichte aus allen Medien!

Download